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Gelbgrüne Zornnatter (Hierophis viridiflavus)
Bild zum Eintrag (1126743-160)
Ein stiller Schatz unserer Landschaft – und ein tragischer Verlust

Es war ein sonniger Nachmittag, als Spaziergänger in einer lichten Hecke am Wegesrand eine seltene Beobachtung machen konnten: eine Gelbgrüne Zornnatter, die anmutig durch das Gras glitt, kurz innehielt, um sich in der Wärme der Sonne aufzuwärmen, und dann blitzschnell in einem Gebüsch verschwand. Solche Begegnungen sind kostbar – sie zeigen, dass unsere Kulturlandschaft noch immer Lebensräume für seltene und faszinierende Tiere bereithält. Die Gelbgrüne Zornnatter gilt in vielen Regionen als Symbol einer intakten Natur. Ihre Anwesenheit ist ein Zeichen dafür, dass offene, strukturreiche Lebensräume noch existieren. Sie ist eine Meisterin der Geschwindigkeit, erstaunlich kräftig und ein wichtiger Bestandteil des ökologischen Gleichgewichts.


Die Gelbgrüne Zornnatter – Porträt einer faszinierenden Schlange

Die Gelbgrüne Zornnatter (Hierophis viridiflavus)
gehört zur Familie der Nattern und ist eine der bekanntesten Schlangenarten Südeuropas und des westlichen Mitteleuropas. Erwachsene Tiere können bis zu 150 Zentimeter lang werden. Ihr Körper ist schwarz mit einem feinen, gelbgrünen Muster durchzogen – ein auffälliges, aber zugleich erstaunlich gut getarntes Schuppenkleid, das sie in der Vegetation beinahe unsichtbar macht.

Die Art ist tagaktiv und bevorzugt warme, trockene Standorte: sonnige Waldränder, extensiv genutzte Wiesen, Weinberge, Heckenlandschaften und Trockenmauern. Dort jagt sie Echsen, kleine Säugetiere und gelegentlich Vögel. Sie ist ein flinker Jäger und kann sich blitzschnell fortbewegen. Trotz ihres Namens und ihres lebhaften Verteidigungsverhaltens ist die Gelbgrüne Zornnatter für den Menschen ungefährlich.

Bedrohung durch Lebensraumverlust und Verkehr

Doch diese faszinierende Schlange steht unter Druck. Viele ihrer Lebensräume sind durch intensive Landwirtschaft, Bebauung und den Ausbau von Straßen verloren gegangen. Besonders der Straßenverkehr stellt eine massive Gefahr dar: Zornnattern sind neugierig und mobil, sie überqueren regelmäßig Wege, um neue Jagdreviere oder Partner zu finden. Straßen zerschneiden jedoch ihre Lebensräume und wirken wie tödliche Fallen.

Der Tod einer Gelbgrünen Zornnatter auf der Straße ist daher kein Einzelfall, sondern ein Hinweis auf ein größeres Problem. Jedes überfahrene Tier bedeutet nicht nur den Verlust eines Individuums, sondern auch eine Schwächung der ohnehin empfindlichen lokalen Population.

Warum ihr Schutz wichtig ist

Der Anblick einer überfahrenen Schlange ist verstörend – und doch eine Realität, die uns zum Handeln auffordert. Schutzmaßnahmen wie Amphibien- und Reptilienleiteinrichtungen, Querungshilfen, die Erhaltung von Hecken und naturnahen Strukturen sowie die Sensibilisierung der Bevölkerung können helfen, das Überleben dieser Art zu sichern.

Die Gelbgrüne Zornnatter erinnert uns daran, dass auch kleine, oft übersehene Tiere eine wichtige Rolle in unseren Ökosystemen spielen. Ihr Verlust wäre nicht nur ein biologischer, sondern auch ein kultureller. Jede Begegnung mit ihr ist ein Geschenk – und ihr Schutz liegt in unserer Verantwortung.


In der Aufnahme von Helga Zinnecker 

Ein stiller Zeuge der Gefahr

Auf diesem Bild ist eine Gelbgrüne Zornnatter (Hierophis viridiflavus) zu sehen, die Opfer des Straßenverkehrs wurde. Ihr Tod steht stellvertretend für viele Reptilien, die Jahr für Jahr auf unseren Straßen verunglücken.

Diese Aufnahme ist kein leichter Anblick – sie erinnert uns jedoch daran, dass Straßen nicht nur Menschen verbinden, sondern auch Lebensräume zerschneiden. Für wandernde Tiere wie die Gelbgrüne Zornnatter bedeutet das ein tödliches Risiko.

Jeder Verlust schwächt die lokale Population und macht Schutzmaßnahmen noch dringlicher: Querungshilfen, vernetzte Lebensräume und Rücksicht im Straßenverkehr sind entscheidend, um das Überleben dieser faszinierenden Art zu sichern.
Gelbgrüne Zornnatter (Hierophis viridiflavus)
Bild zum Eintrag (1089020-160)
Aufnahme von Helga Zinnecker
Gelbgrüne Zornnatter (Hierophis viridiflavus)
Bild zum Eintrag (1089021-160)
Aufnahme von Helga Zinnecker